Im Rahmen des Deutschunterrichtes besuchten die Schüler/innen der 1 AS eine Theateraufführung im Dschungel Wien in einer nicht alltäglichen Bühnenumgebung. Ein Küchentisch, ein Kühlschrank und ein Ofen – dort bereitet eine junge Frau ihr Frühstück zu. „Ich bin Ada“, so stellt sie sich dem Publikum vor. Im Raum verteilt finden sich Bildschirme mit kurzen Szenen. Wiederum ist es Ada, jedoch 20 Jahre älter, mit ihrem halbwüchsigen Sohn. Nicht Ada kümmert sich um ihren Sohn, Raphael kümmert sich um seine Mutter, die offenkundig in einer Lebenskrise steckt. Die nächste Szene zeigt Ada als junge Mutter mit ihrem damaligen Partner, der ihr seinen Laptop mit der lapidaren Aussage „Nein, das ist zu hoch für dich!“ nicht borgen will. Die Beziehung scheitert, Ada lebt allein.
Ada und ihr Sohn werden in unterschiedlichen Lebenssituationen gezeigt. Mutter und Sohn vertauschen die Rollen, fürsorglich der Sohn, aufmüpfig die Mutter und umgekehrt. Die Familienverhältnisse sind nicht so leicht zu verstehen, im Mittelpunkt steht jedoch die Beziehung Mutter-Sohn. Nicht immer herrscht Harmonie, ein bedrohlich wahrnehmbarer Sound im Hintergrund lässt das Ende des Gespräches vermuten. Die Mutter-Sohn-Gespräche reiben aneinander, dennoch wünschen sich die beiden immer nur das Beste. Am Ende des Stückes schließt sich der Kreis, der gealterte Raphael sitzt einer jungen Frau gegenüber, es könnte Ada sein oder auch jemand anderer. Vieles bleibt rätselhaft und verborgen, wie ihr Leben entstanden ist, kommt kaum zur Sprache. Der letzte Satz des Stücks „Warum hast du nicht gefragt?“ klärt vieles. Oft unter Zeitdruck, mit alltäglichen Arbeiten beschäftigt, bleibt keine Zeit füreinander. Personen stehen sich gerne selbst am nächsten und Verletzungen werden unbesprochen in die nächste Generation weitergegeben. Vieles wissen Kinder von ihren Eltern nicht, jedoch auch umgekehrt.
Das Stück erreicht uns alle über die Rollenverteilung Mutter-Kind. Sie reden und essen miteinander, oft reden sie, ohne etwas zu sagen, oft reden sie und sagen etwas dabei. Um einander besser zu verstehen, müssen die Angehörigen aufeinander zugehen. Das ist die Botschaft von „Mother loves you“.