2bs | 12. November | PBSK
Am 12. November 2019 hatten wir im Fach Persönlichkeitsbildung und soziale Kompetenz die Möglichkeit, die Non-Profit Organisation Ärzte ohne Grenzen besser kennenzulernen.
Auf Einladung unserer Professorin Mag. Altmann und durch Vermittlung der Initiative „schülerInnen.gestalten.wandel“ kam Frau Marion Jaros-Nitsch vom Ärzte ohne Grenzen Standort Wien für zwei Stunden zu uns in den Unterricht, um mit uns zu diskutieren.
Wir hatten einige für uns interessante Fragen schon vorbereitet, die Fr. Jaros-Nitsch uns alle genau und ausführlich beantwortete. Viele weitere Fragen unsererseits ergaben sich noch im Laufe des Gesprächs.
25 Jahre Jubiläum
Wir erfuhren, dass die Organisation vor 25 Jahren in Frankreich gegründet worden war - daher auch der französische Name „medecins sans frontieres“ und die Abkürzung MSF.
Unparteilichkeit, Unabhängigkeit und Neutralität
Zuerst diskutierten wir über die Grundsätze und Werte von MSF und wodurch diese gewahrt werden, dass zum Beispiel viele kleine Privatspender die Unabhängigkeit garantieren und in Kriegsgebieten stets neutral allen geholfen wird.
Fokus: Humanitäre Hilfe
Die medizinische Hilfe steht im Mittelpunkt bei MSF. Manchmal werden aber auch reines Trinkwasser, Notunterkünfte oder Nahrungsmittel organisiert.
Es wird in Notsituationen immer so rasch wie möglich geholfen und oft auch als einzige Organisation in sehr abgelegenen, schlecht erreichbaren Regionen. Als Beispiel erzählte uns Fr. Jaros-Nitsch über den Einsatz beim Tsunami in Indonesien.
Qualifizierte MitarbeiterInnen
Sie zeigte uns auf, wie viele verschiedene Berufsgruppen für Ärzte ohne Grenzen tätig sind. Vom medizinischen Personal im Bereich Wachdienst und Logistik bis hin zum Finanz- und Rechnungswesen ist alles dabei.
Bei jedem Einsatz gibt es sowohl nationale als auch internationale Arbeitskräfte im Verhältnis 9:1.
Die freiwilligen Einsätze dauern bis zu einem Jahr und können auch öfters gemacht werden. MSF ist immer auf der Suche nach qualifizierten Mitarbeitern.
Risiken bei Einsätzen
Wir wollten natürlich auch wissen, wie gefährlich solche Einsätze in Krisengebieten sind, und mussten leider erfahren, dass es trotz internationaler humanitärer Abkommen oft Angriffe auf die Helfer gibt und der Respekt für die Helfer geringer wird.
In Kriegsgebieten werden sogar die GPS Daten von Krankenhäusern an die Kriegsparteien übermittelt und trotzdem wurde in Afghanistan ein Krankenhaus bombardiert und es gab viele Tote auch unter den Mitarbeitern von MSF.
Break the Silence
MSF möchte, dass die Menschen erfahren, wo Einsätze stattfinden und was in den Einsatzgebieten passiert. Information und Transparenz ist dabei sehr wichtig. Eine Aktion, an der sich Jugendliche beteiligen können, heißt daher Break the Silence.
Hilfe beginnt im Kopf
Nicht alle Katastrophen bekommen genug Aufmerksamkeit. Fr. Jaros-Nitsch machte uns bewusst, dass über viele Krisen- oder Katastrophengebiete z.B. in Afrika oder Asien in den österreichischen Medien wenig oder oft gar nichts berichtet wird.
Sie betonte, wie wichtig es ist, sich Informationen aus hochwertigen, verschiedenen und auch internationale Medien zu holen.
Nur wenn die Menschen über die Notlagen erfahren, sind sie auch bereit, zu spenden.
Gelungene Bewusstseinsbildung
Der Dialog mit Fr. Jarosch-Nitsch hat uns informiert, zum kritischen Denken angeregt, betroffen gemacht und zum Nachdenken angeregt.