Im Februar machten wir uns auf den Weg mit dem Bus zum Schloss Hartheim bei Linz. Die 4AK und die 4BK am 13.2.2023 und die 2BS und die 3BK am 27.2.2023. An dieser Stelle danken die 2BS und die 3BK dem Elternverein sehr für die großzügige finanzielle Unterstützung der Exkursion! Bereits während der Fahrt hatten wir ein komisches Gefühl, weil wir die Opfer im Hinterkopf hatten, die mit dem Bus in die Tötungsanstalt gebracht wurden. Für Unwissende wirkt das Schloss auf den ersten Blick harmlos, aber für uns, die bereits die Vorgeschichte kannten, war es das keineswegs.
Durch einen kleinen Gang gelangt man zum Innenhof, in dem viele Gedenktafeln an den Wänden hängen. Wir wurden von drei Kulturvermittlern durch die Gedenkstätte geführt. Jede Führung wurde anders gestaltet, denn jeder Kulturvermittler versuchte, seine Perspektive zu vermitteln. Zu Beginn bekamen wir Informationen, was das Konzept der Tötungsanstalt betrifft. Es war sehr schockierend, dass das Personal im Schloss lebte und wusste, dass viele Menschen umgebracht wurden.
Wir wussten nicht, dass es im Schloss ein Standesamt gab, in dem die Todesurkunden mit gefälschtem Todeszeitpunkt ausgestellt wurden, damit die Familien getäuscht wurden. Anhand eines Minus (Weiterleben) oder eines Plus (Tod) wurde bestimmt, ob die Menschen weiterleben oder ob sie sterben mussten.
Wir gingen denselben Weg wie die Opfer zur Gaskammer. Es fühlte sich komisch an, diesen Weg zu beschreiten, weil wir ständig an die Opfer dachten.
In der Gedenkstätte haben die Angehörigen die Möglichkeit, ihrer Familienmitglieder zu gedenken. Wir wurden auch durch die Ausstellung Wert des Lebens geführt. Thematisiert wurden u. a. die Industrialisierung oder die Leihmutterschaft, allerdings standen medizinische Aspekte im Vordergrund, was den Wert bzw. Unwert des Lebens betrifft.
Insgesamt forderte uns diese Exkursion außerordentlich, vor allem emotional!